Die Antike im Cilento
Tempel zum Anfassen
Ausflug zu alten griechischen Säulen für die ganze Familie
Alle Besucher können wieder wandeln in den drei gut erhaltenen griechischen Tempeln mit Säulengängen und die Kunst der alten Baumeister ist mit Händen greifbar. Die Besucher von Paestum können die Ausgrabungen wieder mit allen Sinnen in sich aufnehmen. Sogar nachts in perfekter Beleuchtung oder mit einem Glas Aperitif in der Hand, genauso wie die Griechen und Römer es „bestimmt“ gemacht haben. Bei einem Urlaub im Cilento darf dies nicht fehlen.
Zu verdanken ist dies dem neuen Direktor Gabriel Zuchtriegel, der seit 2015 die Leitung der Ausgrabungsstätte und des Museums übernommen hat. Erst dieses Jahr 2019 wurde er als Direktor wieder bestätigt. Ein unglaubliches Glück für den gesamten archäologischen Betrieb in Paestum und für die vielen Besucher. Zuchtriegel ist jung und bringt Erfahrungen aus den Uffizien von Florenz mit. Sein Programm – aktive Forschung und lebendiges Musemsleben in die damals so verstaubte Paestum-Ebene zu bringen – war sehr erfolgreich.
Heute sind das Museum und die Tempel ein attraktiver Treffpunkt geworden. Die Tempel sind wieder begehbar und werden sogar nachts besonders beleuchtet.
Lichtshow, Aperitif, Konzerte und Laternen in Paestum
Ein Ausflug in der Nacht
Besonders romantisch sind Laternenspaziergänge. Jeder Besucher erhält eine kleine Laterne (wo diese Idee bei einem deutschen Direktor wohl herkommt?) und ein Spaziergang durch die Ausgrabungen von Paestum beginnt.
Erstklassig sind die Konzerte, die über die Sommerzeit mitten in den Tempeln stattfinden. Das Orchester des Teatro San Carlo di Napoli spielte zum Abschluss der Saison 2019.
Aber auch lukullisch kann man Paestum und das Cilento auf sich wirken lassen. An jedem Donnerstagabend wird zur Sonnenuntergangszeit ein Aperitif angeboten. Ein ansässiges Spitzenrestaurant liefert die Häppchen mit Slowfood Siegel und der Sundowner der Antike ist perfekt.
Zuchtriegel hat mit vielen modernen Maßnahmen diesen Erfolg erreicht. Er und der Archäologische Park Paestum sind in Social-Media Kanälen erfolgreich unterwegs:
Die Jahreskarte kostet weniger als zweimal Eintritt und so lohnt es sich auch für Urlauber im Cilento sich eine solche anzuschaffen. Als Zusatznutzen bekommt man immer die neusten Nachrichten.
Ferienhäuser und Ferienwohnungen bei Paestum
Ferienhaus Casa Angolino
25 qm, 2 Personen
Ferienhaus Casa Alloro
40 qm, 2 Personen
Ferienhaus Casa Mafalda
140 qm, 2-4 Personen
Ferienhaus Casa Filomena
160-200 qm, 4-6 Personen
Ferienwohnung Casa Vetrina
35 qm, 2 Personen
Ferienwohnung Casa Ginestra
38 qm, 3 Personen
Ferienwohnung Casa Piazzetta
40 qm, 2 Personen
Ferienwohnung Casa Mirto
40-80 qm, 2-4 Personen
Familienreise in die Geschichte des Cilentos
Ausflug nach Paestum
Aber auch ein ganz normaler Sonntagsausflug macht Freude. Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in Paestum frei und viele Familien der Umgebung nutzen dies für den Sonntagsausflug. So sind auch wir diesmal mit einer Großfamilie von 3 bis 85 Jahren hin gepilgert. Es ist Winterzeit, die Sonne steht schon früh etwas schräg und wirft schönes weiches Licht auf die Säulen. Der freie Eintritt verwandelt die Ausgrabungszone zu einem Erlebnispark. Wir streunen herum ohne Hast und Verpflichtung, denn diesmal erspielen bzw. erschlendern wir die Geschichte. Opa und Oma nehmen oft die Abkürzungen und haben bald den Eissalon angepeilt um dort geduldig zu warten. Geduld ist nötig, denn anders als erwartet haben die Kids das Spielen in den alten Steinen entdeckt. Da werden die Grundrisse abgelaufen, in Zimmer gesprungen und Vermutungen angestellt, wo denn das Klo wohl war. Bei den Erwachsenen geht nach einer Weile auch die Phantasie los: Wie waren die Schwimmbecken, waren sie tief? Kalt? Durfte jeder rein? Wieviel Platz hatte eine Familie?
Wir haben Glück, denn einer hat sogar an Kekse und Sprudel gedacht und so ist das Spiel: Wir sind Römer und liegen zum Essen im Triclinum (Esszimmer), sehr realitätsnah.
Alle sind von dem Ausflug nach Paestum begeistert. Ganz ohne besonderes Programm, allein der freie Zugang zu den Säulen und Steinen und hat uns als Familie allen diese historischen Schätze wieder ein Stück näher gebracht.
Stadtmauer und Museum in Paestum
Der „Taucher“ ist berühmt
Es sind nicht nur die Säulen von Paestum die faszinieren, sondern auch die riesige, fast intakte Stadtmauer. Für € 50 kann man eine Stein-Patenschaft übernehmen und trägt so zur Erhaltung bei. Diese Aufgabe ist groß, beziehungsweise lang, denn die Mauer ist 5 Meter dick, 7 Meter hoch und fast 5 km lang. Ein wunderbarer Eingang ist direkt am Bahnhof Paestum. Gegenüber vom Bahnhof befindet sich ein Stadttor. Der Weg in die Stadt geht an heute noch nicht ausgegrabenen Gebieten vorbei und endet direkt am Museum.
Das Museum von Paestum selbst wirkt erst auf den zweiten Blick. Der Charme der 70/80 Architektur ist etwas versteckt. Innen kann man die wunderbare Grabplatten und Funde bestaunen. Die berühmteste Grabplatte ist der Taucher (Tuffatore). An dem neugierigen Mut des nackten Schwimmers der ins ungewisse Wasser springt, haben bis heute die Betrachter Ihre Freude.
Aber auch das Museum selbst wandelt sich peu a peu zum attraktiven Ort der Geschichte. Angestaubte und nichtssagende Ausstellungen verschwinden und werden ersetzt durch die Berichterstattung neuer Funde und geplanter archäologischer Projekte.
Aktuelle Themen werden aufgenommen und in Bezug gestellt. So lautet das Thema der Winterausstellung 2019 POSEIDONIA und thematisiert den Klimawandel. Dieser wird sehr greifbar, wenn man in Paestum heute an das Stadttor geht, das früher direkt zum Hafen ging. Hier muss man heute ca 2 km zum Strand von Paestum laufen. Der Weg geht erst über Felder, dann durch einen Pinienwald und endet an dem kilometerweiten Strand vom Paestum. Die heutige archäologische Zone Paestum war einmal Hafenstadt und ist heute durch Versandung weit vom Meer abgeschnitten. Dies war der Grund für den wirtschaftlichen Niedergang und die Ausbreitung der Malaria.
Büffelmilch heißt nicht nur Mozzarella
Gourmetzone Paestum
Die Umgebung der Archäologischen Zone in Paestum ist es wert, den Ausflug zu erweitern. Da sind die wunderbaren Käsereien (Vannulo, Tempio, Barlotti) die aus Büffelmilch den berühmten Mozzarella di Buffala herstellen. Viele sind auf Besucher eingestellt und bieten Verkostungen und Besichtigungen an. Manche haben einen so besonderen Ruf unter Feinschmeckern erreicht, dass viele Gäste extra zum Mittagessen, Eis essen oder Cafe trinken angereist kommen. Auf jeden Fall lohnt sich ein Einkauf von den weißem Gold (Mozzarella) und vielleicht noch ein wenig Joghurt und Büffelschinken dazu. Lecker ist auch die einfache und Cilentoküche in den angegliederten Restaurants.
Die Weinszene des Cilento mausert sich. Die Cantina San Salvatore hat direkt an der Schnellstraße ein Verkaufs-und Degustation Punkt eingerichtet. Hier kann man im kleinen Restaurant auch mittags beste Cilentoküche bestellen, Weine probieren und kaufen und sogar Büffelmilch in Flaschen kaufen.
Neben den Gemüsefeldern
Sandstrand pur und große Hotels
Aber nicht nur gutes Essen sondern auch kilometerweiter weißer Sandstrand lockt in Paestum. Eine Stück Küste, dass gerade in nicht sommerlichen Monaten seinen Reiz in der Weitläufigkeit großzügig präsentiert. Eine Stunde hin und dann wieder zurück. Auf dem Hinweg in der Ferne sieht man Salerno im Dunst, auf dem Rückweg liegt vor der Landzunge Punta Tresino das kleine Städtchen Agropoli. Und dazwischen nur der Meereshorizont. Wer hier zwei Stunden läuft bekommt den Kopf frei und der Blick wird weit. Nur ab und zu trifft man Reiter oder Angler, Muschelsucher oder Hundeausführer. Man grüßt sich.
Die Hotelszene in Paestum konzentriert sich auf große Eventhotels, in denen Hochzeit gefeiert wird. Da gibt es in pseudo-arabisch anmutendem Protz riesige Auffahrten mit Sternenhimmel und Palmen, Marmoreingänge mit entsprechenden Säulen, Poolanlagen nur dazu gemacht um darumherum Lichtspiele, Empfänge und Cocktails zu organisieren. Sogar Wasserfälle, die „instagramable“ die entsprechenden Hintergründe für die Hochzeitsfotos bilden, plätschern. Hier gibt es meistens nur ein paar wenige Hotelzimmer für die Brautleute. Die Ebene ist weit, zersiedelt und mit Gewächshäusern und Büffelfarmen landwirtschaftlich stark genutzt. So bietet es sich an sich die Ferienunterkunft an der nahegelegenen Cilentoküste zu suchen.
Von unserem Ferienhof San Leo – Cilentissimo aus sind es ca 20 Minuten mit dem Auto nach Paestum. Eine perfekte Basis also für einen Ausflug nach Paestum.