Der Wecker klingelt um 2:15 Uhr – unser Osterurlaub beginnt. Er hätte es auch nicht müssen – ich habe eh nicht geschlafen. Denn da war diese besondere Mischung zwischen Urlaubsfieber und einer gewissen Nervosität, ob alles gut klappt. Zum ersten Mal geht es heute mit der ganzen Familie zum Osterurlaub ins Cilento. Frühlingssonne. Essen in der Strandbar, der weite Blick über das Meer bis zur Amalfiküste und Capri. Anschwimmen, Wandern, Annas Küche und Aperitivo. All das wollen wir in diesem Jahr mit den Kindern und Enkeln teilen. Frida ist 3. Raouli 1. Es ist ihr erster Flug nach Italien. Vom übermüdeten Weinen bis hin zu Trotzanfällen vor dem Süßigkeitenregal im Dutyfree – wir sind auf alles eingestellt. Als wir uns am Flughafen treffen, sind alle bester Laune. Auch die beiden Kurzen. Und das um 3.30 Uhr in der Frühe. Um das vorwegzunehmen – die gute Laune bleibt bis zur Rückreise.
Flug, Gepäckband, das Abholen des Mietwagens: Es läuft. Gut, dass wir am Ostersamstag geflogen sind. Es fühlt sich an, als seien wir die einzigen, die heute reisen. In Paestum schließlich sind wir schon voll im Urlaubsgroove. Alle können jetzt unser Vanullo-Schwärmen nachvollziehen. Dieses Pistazieneis. Dieser Kaffee. Dieser Mozzarella. Köstlicher geht es kaum. Mit ein bisschen Überredungskunst überzeugen wir die Kurzen, den Büffeln ciao zu sagen und wieder ins Auto zu steigen.
Knappe 20 Minuten später rollen wir durch Castellabate. Dieser Ausblick. Dieses Treiben. Dieses Wetter. Das wird unser Ostern im Cilento. Endlich sind wir wieder hier.
Birte wartet schon, als wir auf San Leo ankommen. Nicht nur wir freuen uns über das Wiedersehen. Sie hat eingekauft. Vom Brot, über Wurst, Kaffee und Salat bis hin zum Wein – es ist alles da, was unser Herz begehrt. Selbst ein riesiges Schokoladenei und einen italienischen Osterkuchen. Was für ein Luxus. Und dieses Blühen überall. Wir haben eine tolle Zeit als Familie. Wir gehen schwimmen, essen am Strand, lassen uns von Annas Kochkünsten verwöhnen und spielen bis tief in die Nacht Karten. Die großen Kinder nehmen sich die Zeit, in Santa Maria mal wieder ohne Frida und Raouli essen zu gehen.
Frida entdeckt San Leo auf eigene Faust. Schnell weiß sie, wo Birte wohnt. Die, selbst morgens um halb 8 im Nachthemd, auch für die Kleinen eine gute Gastgeberin ist. Ja, sie hat noch irgendwo Süßigkeiten. Ja, sie kann die Kissen anders dekorieren, wenn das Frida besser gefällt. Raouli läuft derweil über die Scholle und gießt Blumen. Auch wenn sie keine sind. Nasse Steine sehen auch schön aus. Und Schuhe trocknen ja wieder. Wie immer vergeht die Zeit schneller, als es uns allen lieb ist. Samstags drauf steigen wir alle schließlich wieder ins Auto. Keiner will weg. Aber was nützt es? Wir genießen wir genießen alle noch einmal den Blick von der Terrasse über die in der Sonne liegende weite Bucht. Eines ist jetzt auch unseren Kindern gewiss: Wir kommen wieder – am liebsten als Familie.