Winter-Sehnsucht nach Meer, Paestum

Winter-Sehnsucht nach Meer, Paestum

Sehnsucht nach dem weiten Strand von Paestum, auch eingemummelt würde man sie stillen können. Verlangen nach mehr Tageslicht, schon anderthalb Stunden mehr reichen. Hunger auf tiefdunkle heiße Schokolade, wenn schon, dann mit aufgeschäumter Büffelmilch.

Das sind einige der wichtigen Eckdaten von einem Dezember-Sonntag im Cilento. Was nicht erwähnt wurde ist der Holzfeuerduft, die glitzernde Amalfi-Küste und vielleicht die knackenden Kastanien im Feuer.

Also fangen wir mal an mit dem Strandspaziergang und dann eins nach dem andern. Der Strand von Paestum ist leer, lang und breitet sich Kilometer für Kilometer vor uns aus. Im Dunst erkennt man ganz in Ferne Salerno. Aber eingemummelt muss gar nicht sein, 18 Grad! Glücklich gefühlte 22. Alle paar Kilometer trifft man tatsächlich Gleichgesinnte. Da gräbt ein Mann nach Muscheln an der Wasserlinie. Wir dürfen einen der langen Stäbe aufbrechen und ausschlürfen. Sashami auf cilentanisch. Das Hotel Schuhmann direkt am Strand ist geschlossen, aber zwei Damen haben sich in die Liegestühle gesetzt und hören Radio. Dann wieder kilometerlang niemand, nur die kleinen Wellen und ein paar Möwen. Natürlich liegt auch einiger Müll rum, aber viel wichtiger sind die schön, vom Meer abgeriebenen Wurzeln und Äste. Ein kleines Lager wird angelegt, in der berechtigten Hoffnung alles auf dem Rückweg noch vorzufinden und es der heimischen Sammlung zuzuführen.

Und irgendwann müssen wir dann doch umdrehen und mit Agropoli im Blick zurücklaufen. Aber ist nicht schlimm, denn die heiße Schokolade, Holzfeuer, Maronen- das kommt ja noch alles!