22 Jun Cilento nach Corona
Endlich wieder Cilento
Nach drei Monaten bin ich endlich wieder im Cilento. Ob ein Sommer im Cilento möglich wäre, war lange eine bange Frage. und jetzt hier in Castellabate scheint die Sonne, der Garten blüht und das Meer ist blitzeblau. Beim Wiedersehen mit den Freunden vor Ort geht mir das Herz auf. Nein, wir tauschen keine Küsschen aus, obwohl wir uns am liebsten ganz doll drücken würden. Aber die Augen funkeln, breites Lächeln auf den Gesichtern und gleich wieder ein kleiner Scherz auf den Lippen. Die Herzensverbindung ist sofort wieder hergestellt.
Welche Freude wieder auf der Terrasse zu sitzen, Anna holt eine Pizza nach der anderen aus dem Ofen und die Kirschen fallen vom Baum über uns auf den Tisch: wie im Himmel. Die ganze Familie ist wohlauf, die Kinder gewachsen und es gibt einige neue Gartenmauern, denn Anna und Giuseppe waren natürlich auch in der Corona-Zeit fleissig.
Das erste Bad im Meer spült den Rest der Sorgen weg. Bei 21 Grad Wassertemperatur fühlt es sich großartig an. An den Stränden von Santa Maria di Castellabate sind alle Lidos (Lidi) gut vorbereitet. Die Liegen und Sonnenschirme stehen weiter auseinander, die Duschen sind meistens noch geschlossen, aber die Restaurants auf den Holzterrassen sind geöffnet. Die Tische weiter auseinander als üblich, aber aus den Küchen duftet es wie gewohnt herrlichem Fisch (frittiert) oder Spaghetti alla Vongole. Die Wirte fragen sich natürlich auch, wie sie bei diesem reduzierten Angebot die Saison meistern können. Dennoch spürt man, dass alle froh sind wieder wenigstens fast zur Normalität zurück zu sein.
Nur noch ein wenig Corona
Seit dieser Woche gillt die Maskenpflicht nur noch in geschlossenen Räumen: also Einkaufen stets mit Mund- und Nasenschutz und auch mit reduzierter Kundenzahl. Aber daran sind wir ja gewöhnt und für mich ist es eine Erleichterung, dass Strand und Natur wieder ohne Vermummung zu genießen sind.
Am Samstag auf dem Markt preisen die Händler noch einwenig lauter als üblich Ihre Ware an. Die Freude wieder bummelde Touristen vor den Ständen zu sehen ist groß. Fast überall werden wir in ein Gespräch verwickelt, und auch wenn offensichtlich das Verkaufen dahinter steht, entwickeln viele einen unwiderstehlichne Charm. In jedem Satz ist ein kleines Kompliment versteckt. Wer kann da wiederstehn statt einen Kilo, gleich zwei zu kaufen.
Heute kommen die ersten Gäste auf San Leo an. Endlich können Anna und ich wieder Gastgeberinnen sein. In dieser Woche hoffen wir auf das OK von der Gemeinde, dass wir auch wieder die hausgemachte Pasta anbieten können und den Hofladen öffnen.
Insgesamt ist das Cilento-Gefühl vollständig wieder da. Ich erlebe dieses schöne Fleckchen Erde noch intensiver. Alle liebgewonnen Naturschönheiten, die freundlichen Menschen und die guten Speisen sind Balsam auf mein Vermissen.